Formerhaltende Trocknungsverfahren

Bei formerhaltenden Trocknungsverfahren soll der Feststoff während der Trocknung im Vergleich zu seiner mechanischen Stabilität nur gering beansprucht werden. Diese Forderung wird immer dann gestellt, wenn das Feuchtprodukt im Verfahrensschritt vor der Trocknung ausgeformt wird (z.B. Stränglinge aus einer Extrusion oder Agglomerate aus einer Feuchtagglomeration). Es gilt, während der Trocknung Abrieb und Bruch zu vermeiden.

Die Beanspruchung des Produktes nimmt zu in folgender Reihenfolge:

  • ruhende Produktschicht, über- oder durchströmt
  • mechanisch schwach bewegtes Produkt und
  • im Gasstrom fluidisiertes Produkt.

Eine ruhende Produktschicht kann beispielsweise im Trockenschrank (Umluft, Vakuum), Schachttrockner oder Bandtrockner (Umluft, Kontakt) getrocknet werden.

Im Karusselltrockner, Tellertrockner, Drehrohrtrockner und Doppelkonustrockner wird das Produkt während der Trocknung nur schwach bewegt und somit relativ gering beansprucht.

Im fluidisierten Zustand wird das Produkt im Wirbelschichttrockner getrocknet. Hier ist die Gasgeschwindigkeit in der Regel höher als die Minimalfluidisationsgeschwindigkeit des Feuchtproduktes - sie kann durch Vibration des Wirbelschichttrockners oder Pulsieren des Gasstromes verringert werden. Ob sich diese Maßnahmen günstig auf die Produktbeanspruchung auswirken ist experimentell zu prüfen.